- Lu Xun
- Lu Xun[-ɕ-], Lu Hsün, eigentlich Zhou Shuren [dʒɔʊ ʃu-], chinesischer Schriftsteller und Gelehrter, * Shaoxing (Provinz Zhejiang) 25. 9. 1881, ✝ Schanghai 19. 10. 1936; war Professor für chinesische Literatur u. a. in Peking und entwickelte sich bald zum bedeutendsten modernen Schriftsteller Chinas. Seine Erzählung »Das Tagebuch eines Wahnsinnigen« (1918; deutsch), in der er die traditionelle chinesische Gesellschaft als »kannibalisch« charakterisierte, wurde wie spätere Kurzgeschichten und Essays programmatisch für den Kampf der chinesischen Schriftsteller um eine Erneuerung von Staat und Gesellschaft. Er vermied jedoch ein unmittelbares politisches Engagement, was ihn zuletzt stark isolierte; verfasste wichtige Untersuchungen zur chinesischen Literaturgeschichte sowie zahlreiche Übersetzungen aus dem Russischen und gab Anregungen zur Förderung des chinesischen Holzschnitts nach dem Vorbild von Käthe Kollwitz.Ausgaben: Die Reise ist lang. Gesammelte Erzählungen, übersetzt von J. Kalmer (1955); Der Einsturz der Lei-feng-Pagode. Essays. .., herausgegeben von H. C. Buch u. a. (1973); Die Methode wilde Tiere abzurichten. Erzählungen, Essays, Gedichte, übersetzt von W. Kubin (1979); Werke, herausgegeben von W. Kubin, 6 Bände (1994).Weigui Fang: Brecht u. Lu Xun. Eine Studie zum Verfremdungseffekt (1991);
Universal-Lexikon. 2012.